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Aus der ZeitschriftAsyl Sondernummer/2016 | S. 24–26Es folgt Seite №24

Die Einbürgerung fördert die politische und soziale Integration von Migrantinnen und Migranten

Die Migration- und Ausländerpolitik steht im Brennpunkt parteipolitischer und gesellschaftlicher Diskussionen. Einbürgerungen sind hierbei eines der Themen, das am kontroversesten debattiert und nicht selten instrumentalisiert wird. Prototypisch lassen sich zwei politische Positionen ausmachen: Während das eine Lager Einbürgerungen als Integrationsinstrument versteht und Migrantinnen und Migranten nach relativ kurzer Zeit den Erhalt des roten Passes ermöglichen will, sieht das konservative Lager die Einbürgerung als krönenden Abschluss eines erfolgreichen Integrationsprozesses.

Trotz der politischen und gesellschaftlicher Brisanz dieser Debatte sind bis anhin wissenschaftliche Erkenntnisse über den kausalen Effekt der Staatsbürgerschaft auf die soziale und politische Integration in die Aufnahmegesellschaft selten. Zudem gesellt sich erschwerend die Tatsache hinzu, dass sich Migrantinnen und Migranten selektiv um die Staatsbürgerschaft bewerben (die Gründe sind für die Forscher oft nicht beobachtbar). Dies führt zu Verzerrungen in der Schätzung des Effektes der Staatsbürgerschaft, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich eingebürgerte und nicht-eingebürgerte Migrantinnen und Migranten schon im Vornherein grundsätzlich in einem oder in mehreren entscheidenden Merkmalen wie z.B. Kenntnisse der Landessprache oder Grösse des sozialen Netzwerkes unterscheiden.

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